Jubiläumsprogramm Berlin
Vielfältige Kollaborationen und Community-Perspektiven prägten das Jubiläumsprogramm, das vom 17. bis 23. November 2025 in Berlin stattfand. Mehr als 30 Veranstaltungen mit rund 40 Kooperationspartner*innen und über 100 beteiligten Akteur*innen aus Berlin und Windhoek bespielten die unterschiedlichsten Orte der Stadt. Das Programm legte den Fokus auf zeitgenössische Kunst, Film und Musik und lud zu erinnerungskulturellen Projekten und zivilgesellschaftlichen Dialogen ein, die auch unterrepräsentierte Perspektiven sichtbar machten. Künstlerischer Austausch, transnationale Produktionen und der Aufbau nachhaltiger Netzwerke standen ebenfalls im Mittelpunkt dieser Jubiläumswoche. Sie befasste sich mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands und ihren Auswirkungen in Namibia, reflektierte deren Wirken in der Gegenwart und entwickelte Perspektiven für eine gemeinsame Zukunft.
Ein zentraler Programmpunkt war die Europapremiere der Musiktheaterproduktion „People of Song“, die von einem namibisch-deutschen Künstler*innen-Kollektiv um den Theaterverein Momentbühne entwickelt wurde und nach der Weltpremiere in Windhoek anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten erstmals in Berlin im Humboldt Forum zu sehen war. Weiteres Herzstück war die künstlerische Intervention „Memory Scripts“ der Windhoeker Künstlerin Vitjitua Ndjiharine, die über die gesamte Programmwoche hinweg am Abgeordnetenhaus Berlin präsentiert wurde und so in den Dialog mit der Stadtgesellschaft trat.
Tägliche Stadtführungen von Berlin Postkolonial und deSta – dekoloniale Stadtführungen luden zu einer kritischen Erkundung Berlins und seiner Geschichte ein. Das Filmfestival „AFRIKAMERA – Aktuelles Kino aus Afrika“ präsentierte im SİNEMA TRANSTOPIA aktuelle namibische Filme, Talks und Musik, ergänzt durch Beiträge weiterer Projektpartner*innen, darunter beispielsweise eine filmische VR-Arbeit. In der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz fand eine Special Namibia Edition der „Decolonized Glamour Talks“ statt – ein performatives Talkformat mit Gästinnen aus Namibia, initiiert von Lara-Sophie Milagro.
Im Gropius Bau widmete sich der von Kulturprojekte Berlin kuratierte Themenabend „Traces of Memory“ dem Thema Archive und fragte, wie sich in ihnen Vergangenheit und Gegenwart verbinden. Forensic Architecture, Contemporary And (C&), TheMuseumsLab, urban dialogues und weitere Akteur*innen stellten aktuelle Arbeiten und Forschungsprojekte vor und diskutierten nachhaltige Formen internationaler Zusammenarbeit. Im Berlin Global Village widmete sich Decolonize Berlin dem Thema „Reframing Relations“ und brachte zivilgesellschaftliche Akteur*innen aus Namibia und Deutschland zusammen, um die Voraussetzungen für dekoloniale Beziehungen zu diskutieren.
SODI e.V., die für zukunftsorientierte Bildungsarbeit stehen, gestaltete eine mobile Präsentation, die Einblicke in die gemeinsame Geschichte beider Länder sowie einen Rückblick auf die 25-jährige Geschichte der Städtepartnerschaft gab. Darüber hinaus gab es Ausstellungen, Panels, Filme, Musik und auch partizipative Projekte wie einen Podcast für Kinder von BÜCHERALARM und ein offenes Community-Singen in der Genezarethkirche, das von Kulturprojekte Berlin gemeinsam mit namibischen Sänger*innen des Projekts „People of Song“ veranstaltet wurde.