PRESSENEWSLETTER | Berlin Art Week 2022–Erste Highlights der Festivalwoche 14—18 SEP

Rund 50 bedeutende Museen und Kunstorte mit dabei

Jedes Jahr im Frühherbst zeigt sich das Berliner Kunstleben von seiner besten Seite, alle bekannten Akteur*innen präsentieren sich gemeinsam in Höchstform. Neben den zahlreichen Projekträumen, Galerien und Messen der Berlin Art Week werden in dem heutigen Newsletter vor allem Highlights der großen Kunstinstitutionen vorgestellt. Ihre Eröffnungen, Performances und Events verwandeln die 5 Tage in ein spannendes Festival. Hier eine erste Auswahl der Kunstinstitutionen…

Female Perspectives

KINDL—ZENTRUM FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST, GEORG KOLBE MUSEUM, NEUER BERLINER KUNSTVEREIN (N.B.K.)

Mona Hatoums umfangreiches Werk macht die Fragilität der menschlichen Existenz im Zuge gesellschaftlichen Wandels in Form von Skulpturen, Installationen, Videoarbeiten, Performances und Papierarbeiten erfahrbar. Ihre intensive Beschäftigung mit Themen wie Migration, Exil und staatlicher Kontrolle ist untrennbar mit ihrer Biografie verwoben–sie wurde 1952 in Beirut als Kind palästinensischer Eltern geboren. In ihren jüngsten Werken wendet sich Hatoum insbesondere der Erforschung prekärer Zustände in einer globalisierten Welt zu. Die Schau wird in Kooperation mit dem Neuen Berliner Kunstverein, dem Kindl—Zentrum für zeitgenössische Kunst und dem Georg Kolbe Museum realisiert und erstreckt sich über alle drei Ausstellungsorte.

HAUS AM WALDSEE

Die erste von Anna Gritz, der neuen Direktorin, kuratierte Ausstellung ›Female Remedy‹  der Künstlerin Leila Hekmat (1981 geboren in Los Angeles, lebt und arbeitet in Berlin) verwandelt das Haus am Waldsee in ein fiktives religiöses Sanatorium für Frauen, eine Art Krankenstation mit Krankenhausbetten, einem Operationssaal, einer Kapelle und einer Reihe von spezialisierten Behandlungsräumen. Verbunden mit einer Live-Performance nimmt die Ausstellung die Form einer satirischen multisensorischen Installation an, die sich über das Haus und den Garten erstreckt und die irrationalen Kräfte in der menschlichen Psyche als Portal zur Selbstfindung betrachtet.

Fluid Identities

C/O BERLIN

C/O Berlin präsentiert in drei komplementären Ausstellungsteilen mit ›Queerness in Photography‹ ein vielschichtiges, visuelles Panorama queerer Fotografie. ›Under Cover. A Secret History of Cross Dressing‹ zeigt die Sammlung des französischen Filmemachers Sébastien Lifshitz, gibt Einblick in die Tradition des Cross Dressings zwischen 1880 und Ende des 20. Jahrhunderts und kontextualisiert das subversiv-visuelle Spiel mit Geschlechterrollen als historisches Phänomen. In ›Cindy Sherman Performance and Casa Susanna‹ interpretiert diese auf spielerische Art Geschlechteridentitäten und deren Fluidität. Mittels Archivmaterialien aus den 1960er und 1970er Jahren, die ihr als Folie für mehrere Arbeitszyklen dienten, nimmt sie Bezug auf kollektive Gender-Fragen. In einem dritten Segment hat Schauspielerin Tilda Swinton anhand der Buch- und Filmvorlage von Virginia Wolf ›Orlando‹ kuratiert. 1992 spielte Swinton in dem preisgekrönten Film die Hauptrolle. Bereits am Set stellte sie Fragen zu Genderkonformität, die Grundlage für die Ausstellung mit zwölf zeitgenössischen fotografischen Positionen sind.

Caring for a Positive Life

GROPIUS BAU 

›On Caring, Repairing and Healing‹ zeigt, auf welche Weise Künstler*innen, Heiler*innen und Forscher*innen versuchen, Antworten auf drängende Fragen unserer Zeit zu finden. Es geht um materielle Reparatur von Objekten, Fürsorge für alle Körper und die Umwelt sowie um Erfahrungen von Minderheiten, Frauen und Indigenen. Die Ausstellung umkreist Themenbereiche wie Land und Territorium, (Wahl-)Verwandtschaftsverhältnisse sowie die Politisierung der Gesundheit – sowohl im historischen, als auch im aktuellen Kontext. Kuratiert von Brook Andrew, Kader Attia, Natasha Ginwala, Bárbara Rodríguez Muñoz und Stephanie Rosenthal mit Clare Molloy in Zusammenarbeit mit SERAFINE1369, In House: Artist in Residence im Gropius Bau 2022.

News / Berliner Kunstpreise

BERLIN ART PRIZE Nach zwei Jahren pandemischer Pause zeigt diese experimentelle, solidarische und unabhängige Auszeichnung erneut der Öffentlichkeit, was die aktuelle Kunst Berlins zu erzählen hat. Alle in Berlin lebenden Künstler*innen konnten sich bewerben. Eine fünfköpfige Jury wählte die neun Nominierten nach einem größtenteils anonymen Verfahren aus, die daraufhin eingeladen wurden, je eine Einzelausstellung in einem von neun Projekträumen auszurichten. Die Nominierten sind Hanna Yoo/Acud Galerie, Mazen Khaddaj/Blake & Vargas, Melanie Jame-Wolf/Centrum, Lucas Odahara/Die Möglichkeit einer Insel, Lina Mazenett & David Quiroga/Lage Egal [Kimgo], Bassem Saad/Peles Empire, Alicja Rogalska/Scherben, Isabell Schulte/Spoiler und Haus der Statistik.

ARTIST OF THE YEAR Die Deutsche Bank zeichnet 2022 Lu Yang als ›Artist of the Year‹ aus. Lu Yang, 1985 in Shanghai geboren, zählt zu den international einflussreichsten chinesischen Multimedia Künstler*innen der Gegenwart. Im Mittelpunkt der Schau steht Doku: Der geschlechtsneutrale Avatar tritt als digitale Reinkarnation Lu Yangs in sechs Versionen auf. Ihm ist ein immersives ›Experience Center‹ mit multimedialen Installationen und Videoarbeiten gewidmet, die sich um universelle Themen wie Identität, Spiritualität und kulturelle Grenzen im Kontext von digitalen Welten drehen.

BALOISE KUNST-PREIS Der junge US-amerikanische Künstler cameron clayborn (* 1992) hat im September 2021 den Baloise Kunst-Preis erhalten. Diese Auszeichnung ist mit einem Ankauf der Baloise Group für die Sammlung der Nationalgalerie, einer Ausstellung im Hamburger Bahnhof und einer Publikation verbunden. Die nun stattfindende erste Einzelausstellung in Europa von clayborn zeigt unter anderem die beiden Skulpturen aus der Serie ›homegrown‹ (2021). Ihr Wechselspiel aus Distanz und Nähe, Massivität und Zerbrechlichkeit, Körperhaftigkeit und Abstraktion zeichnet clayborns skulpturale Arbeiten aus. Kuratiert von Sven Beckstette.

VBKI-PREIS BERLINER GALERIEN 2022 sind Galerien mit Sitz in Berlin mit mindestens drei und höchstens fünfzehn Jahren Geschäftstätigkeit bewerbungsberechtigt. Ausgezeichnet werden ein während der Berlin Art Week ausgerichtetes besonderes Ausstellungsvorhaben einer Galerie und deren Gesamtauftritt. Für die Shortlist hat die Expert*innen-Jury die Galerien Galerie Thomas Fischer, Office Impart und Soy Capitán nominiert. Anfang September besucht die Experten-Jury die Ausstellungen der nominierten Galerien und bestimmt den/die Träger*in des mit 10.000 Euro dotierten Preises. Die beiden anderen nominierten Galerien erhalten eine Anerkennung in Höhe von 2.500 Euro.

PROJECT SPACE AWARD Mit dem Project Space Award würdigt der Berliner Kultursenat seit 2012 die Arbeit der freien Projekträume und -initiativen in Berlin. Die Preisverleihung wird jährlich vom Netzwerk freier Berliner Projekträume und -initiativen organisiert. Die sieben Projekträume der diesjährigen Juryempfehlung heißen: Archive Kabinett, Art-Lab Berlin im iPhonedoctor, Videoart at Midnight, Hopscotch Reading Room, Sox Berlin, Stations und TV Bar. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 100.000 Euro wird gestaffelt zu drei Preisen à 20.000 Euro und vier Preisen à 10.000 Euro vergeben.

Weitere Informationen unter www.berlinartweek.de

Berlin Art Week. Hier passiert Kunst. Jedes Jahr im September: Ausstellungen und Vermittlungsangebote, Projekte und Performances, Screenings, Talks und viele Begegnungen im Zeichen der Kunst. 5 Tage lang präsentieren bedeutende Akteur*innen der Szene ein vielfältiges Festivalprogramm der zeitgenössischen Kunst. Museen und Institutionen, Galerien in der Stadt wie auf der Messe, Privatsammlungen und Projekträume: Sie alle haben ihren Auftritt. Kunstexpert*innen und -freund*innen, Künstler*innen und Kurator*innen, Berliner*innen wie ihre Gäste aus aller Welt. Sie alle feiern die Kunst. Denn: In Berlin wird Kunst nicht nur gemacht, sondern gelebt.

Die Berlin Art Week ist ein Projekt von Kulturprojekte Berlin. Sie wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Die Realisierung erfolgt mit Unterstützung der Gasag AG.Foto-Credits / Photo Credits: Kindl—Zentrum für zeitgenössische Kunst / Georg Kolbe Museum / Neuer Berliner Kunstverein © Mona Hatoum. Courtesy the artist and MdbK Leipzig, Foto / Photo © dotgain.info; C/O Berlin © Unknown, Collection Sébastien Lifshitz; Haus am Waldsee © Leila Hekmat; Hamburger Bahnhof—Museum für Gegenwart—Berlin © Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker

Foto-Credits / Photo Credits: Kindl—Zentrum für zeitgenössische Kunst / Georg Kolbe Museum / Neuer Berliner Kunstverein © Mona Hatoum. Courtesy the artist and MdbK Leipzig, Foto / Photo © dotgain.info; C/O Berlin © Unknown, Collection Sébastien Lifshitz; Haus am Waldsee © Leila Hekmat; Hamburger Bahnhof—Museum für Gegenwart—Berlin © Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker

 

Pressekontakt Berlin Art Week

Kathrin Luz & Johanna Chromik
Kathrin Luz Communication

baw@luz-communication.de

press@berlinartweek.de

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