PRESSEMITTEILUNG: Digitale Zeitreise in das Jahr 1945 geht in die Verlängerung

Vom 2. Mai, der Kapitulation Berlins vor der Roten Armee, bis zum 2. September, dem internationalen Tag des Kriegsendes, lud Kulturprojekte Berlin auf eine digitale Zeitreise in den Frühling 1945 ein. Mit dem Digitalprojekt „75 Jahre Kriegsende – Befreiung Europas vom Nationalsozialismus“ hat die landeseigene Gesellschaft an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und deren Folgen ebenso wie an die Verdienste der Alliierten bei der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus erinnert. Das Digitalprojekt inklusive der stadtweiten Kampagne erreichten mehrere Hunderttausende Menschen.

Aufgrund der großen Nachfrage wird die virtuelle Ausstellung „Nach Berlin“ bis zum
31. Juni 2021 verlängert und weiter auf www.75jahrekriegsende.berlin erlebbar sein. Die Augmented-Reality-App „Augmented Berlin“ und die Podcastreihe „Nach Berlin” sind zeitlich unbegrenzt als Download im Google Play Store und im Apple App Store bzw. bei Spotify und Apple Podcasts erhältlich.

Die Inhalte der Ausstellung, ihre Themenschwerpunkte, Essays und Bilder können ab sofort auch in der neu erschienenen Publikation „Nach Berlin. Das Ende des Zweiten Weltkriegs – Alltag, Politik, Folgen“ entdeckt werden. Auf 248 Seiten mit 189 meist großformatigen Bildern schildern Expert*innen, was in den letzten Tagen des Krieges in Berlin und Europa geschah und wie das Kriegsende zentraler Bezugspunkt globaler politischer Ordnung und der Erinnerungskultur wurde. Begleitet werden die Kapitel durch Stimmen von Zeitzeug*innen.

In seinem Geleitwort zum Buch schreibt Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa:

„Im Jahr 2020 jähren sich das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung Europas von der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus zum 75. Mal – in einem Jahr, in dem erstarkender Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus immer aggressivere und bedrohlichere Formen annehmen. Ein Jahr, in dem der fremdenfeindliche Anschlag von Hanau zehn Mordopfer forderte und der Täter des Anschlags auf die Synagoge von Halle noch auf der Anklagebank seine antisemitischen, menschenverachtenden Ansichten voller Überzeugung hervorbrachte. Ein Jahr, in dem der Mord an George Floyd weltweite Proteste gegen Rassismus hervorrief – und gleichzeitig die rassistischen Ansichten einiger Menschen noch sichtbarer werden ließ. Das 75. Jubiläum des Kriegsendes und das Ausstellungsprojekt, das die Grundlage für diesen Band ist, soll ein Zeichen sein. Es soll deutlich machen, dass der 8. Mai 1945 für das endgültige Ende der NS-Herrschaft und ihrer Praktiken steht – nicht jedoch für das Ende der Ideologie, auf der sie fußten. Und auch nicht für das Ende der Vorurteile und Diskriminierungen, die sie möglich machten und in der NS-Zeit radikal umgesetzt wurden. Seine Inhalte unterstreichen und vermitteln die Bedeutung, die der 8. Mai 1945 für Berlin, Deutschland und ganz Europa hat. Es ist zugleich Ausdruck und Ausgangspunkt für ein unmissverständliches Signal gegen Faschismus und Krieg. Und nicht zuletzt eine Erinnerung daran, dass Demokratie und Freiheit nicht selbstverständlich sind, sondern dass wir sie schützen und jeden Tag neu erkämpfen müssen.“

Ausführlichere Informationen zur Publikation:

„Nach Berlin. Das Ende des Zweiten Weltkriegs – Alltag, Politik, Folgen“
Eine Publikation der Kulturprojekte Berlin GmbH
Preis: 9,90 Euro; Broschur, 248 Seiten, 189 Abbildungen
Herausgegeben von Moritz van Dülmen und Bjoern Weigel
Mit einem Geleitwort von Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa des Landes Berlin
Erhältlich im Kulturprojekte-Shop und im Buchhandel.

Bei Interesse senden wir Ihnen gern ein Rezensionsexemplar zu. Ihre Bestellung können Sie mit Nennung des Mediums per E-Mail an pr@kulturprojekte.berlin senden.

Informationen zu den Digitalprojekten

Das Herzstück der digitalen Projekte, die virtuelle Ausstellung „Nach Berlin“, vermittelt Geschichte und Geschichten rund um die letzten Kriegstage im Mai 1945: An vier Orten – am Brandenburger Tor, am Reichstag, am Alexanderplatz und dem ehemaligen KZ Sachsenhausen laden 360-Grad-Panoramen, Audios und Zeitzeug*innenberichte zum Erkunden und Entdecken ein. Die Ausstellung beleuchtet Brüche und Kontinuitäten der Nachkriegszeit, die Ambivalenz des Begriffs Befreiung und stellt Bezüge zur heutigen Zeit her.

Die Podcastreihe „Nach Berlin“ ging mit Protagonist*innen und Reporter*innen auf Spurensuche in der Stadt: Sechs Spaziergänge an bekannten und unbekannten Orten in Berlin bieten ein einmaliges akustisches Erlebnis. Vom Brandenburger Tor zum Reichstag, rund um das Olympiastadion, am Kurfürstendamm und in der Gedächtniskirche, am Gedenkort Zwangslager Marzahn, auf dem Alexanderplatz und zwischen Siegessäule und Flakturm Humboldthain geht es um das Kriegsende vor 75 Jahren und die Bedeutung dieser Orte für unsere Stadt heute. Auch kommen prominente Persönlichkeiten wie Shermin Langhoff, Raul Krauthausen, Klaus Lederer, Roy Präger, Daniel Hope, Daniel Barenboim, Juna Grossmann oder Fetsum mit kurzen Statements zu Wort, um ihre Perspektive aufzuzeigen. Zu hören ist der Podcast bei Apple, Spotify und auf www.75jahrekriegsende.berlin.

Die App „Augmented Berlin“ lässt die Vergangenheit durch Augmented-Reality-Technologie wieder auferstehen. Ausgehend vom Pariser Platz startet die Zeitreise im Jahr 1933 mit einer Erzählung bis zum 8. Mai 1945. Zwei tatsächliche Zeug*innen der NS-Zeit – ein jüdischer Lehrer, der im Untergrund überlebte, und die Tochter einer Frau, die Untergetauchte versteckte – machen die Nutzer*innen zu Zeug*innen der schrittweisen Verdrängung der Berliner Jüdinnen und Juden aus dem öffentlichen Leben bis hin zu den Deportationen ab 1941. Die App ist eine Plattform für vielfältige Themen, die mittels AR-Technologie neu inszeniert werden können, und soll künftig rund um das Thema Berlin erweitert werden. „Augmented Berlin“ steht im Apple App Store und Google Play Store zum Download bereit und ist bereits in den Top 50 im Bereich Bildung im Apple App Store.

Das Projekt „75 Jahre Kriegsende – Befreiung Europas vom Nationalsozialismus“ ist eine Kooperation von Kulturprojekte Berlin mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst, unterstützt von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Es entsteht in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern, unter anderem der Stiftung Topographie des Terrors und dem AlliiertenMuseum. Ermöglicht wird es aus Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin und mit Unterstützung der Berliner Sparkasse.

Weitere Informationen

Pressekontakt

Susanne Galle
M +49 152 567 05 727
T +49 (0)30 247 49-864
s.galle@kulturprojekte.berlin